Karl Ove Knausgård: Lieben

Von Susanne Krones (in: Münchner Feuilleton 10/2012) Karl Ove Knausgårds Roman »Lieben« ist ein Ausnahmebuch. Eines, das man sich anzieht wie ein anderes Leben. Wie Kleider, die bereitliegen. In das man eintaucht wie in einen Urlaub vom eigenen Ich. Karl Ove liebt. Seine Frau, seine drei Kinder, seinen Schriftstellerberuf, die Literatur. Und doch hadert er mit seiner Vaterrolle und den veränderten Geschlechterrollen. »Alles, was ich tat, wurde von der Sehnsucht nach etwas anderem vollständig ausgehöhlt.« Karl Ove Knausgård, 1968 geboren und wichtigster norwegischer Autor seiner Generation, wurde für seine Romane »Sterben« und »Lieben« in Norwegen enthusiastisch gefeiert und mit Preisen überhäuft. Sein autobiographisches Projekt, dem weitere vier Romane folgen, ist eine Sensation. Ein gewaltiges Projekt über die Unendlichkeit des Alltags und den anrührenden Versuch eines Menschen, sein Leben zu seinem eigenen zu machen.

Karl Ove Knausgård: Lieben. Roman. Aus dem Norwegischen von Paul Berf. Luchterhand, 2012,  763 Seiten, 24,99 Euro

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