50 Jahre dtv. Kleine Verlagsgeschichte (2011)

Die kleine Verlagsgeschichte zum 50-jährigen Jubiläum des dtv: 1961 als Gesellschafterverlag von elf  führenden Hardcover-Verlagen zur gemeinsamen Lizenzverwertung gegründet, sich der Deutsche Taschenbuch Verlag längst zu einem der großen deutschen Publikumsverlage entwickelt.

In allen Programmbereichen – Sachbuch, Literatur, Unterhaltung und Kinder- und Jugendbuch – kann der Verlag heute mit einer hochkarätigen Mannschaft eigener Autorinnen und Autoren aufwarten: Debütantin Judith Zander war 2010 für den Deutschen Buchpreis nominiert, mit Jussi Adler-Olsen, Dora Heldt, Rita Falk u.a. hat der Verlag eine Reihe eigener Autoren erfolgreich auf dem Markt und den SPIEGEL-Bestsellerlisten etabliert, Kevin Brooks beeindruckt durch Mehrfach-Nominierungen und zweifache Auszeichnung beim renommierten Deutschen Jugendliteraturpreis.

Wer ist Medea. Wer ist Medea nicht (2001)

 

 

Die Medea des Mythos hat bis in die Gegenwart zahlreiche Bearbeitungen erfahren – als Mörderin der eigenen Kinder und leidenschaftlich Liebende ging sie als eine der faszinierendsten und widersprüchlichsten Figuren in die Weltliteratur ein. Die Literaturkritik trennt scharf angemessene von unangemessenen Versionen der Medea. Was aber bedeutet Angemessenheit einer Figur, die es nie gegeben hat, ehe irgendeiner über sie schrieb?

 

I

 

»Christa Wolfs Heldin mag eine mutige und sympathische Frau aus dem Osten sein, eine Asylantin, der vom Gatten und den Gastgebern übel mitgespielt wird – eine Medea ist sie nicht.« schreibt Volker Hage im »Spiegel« vom 26.2.1996, und ich frage mich: Woher weiß er das. Woher will er wissen, was nicht zu wissen ist: Wer das ist. Medea.

Die Worte sind gefallen (1998)

Eine Laudatio auf den Lyriker Erich Fried

Ausgezeichnet mit dem Bundespreis im 45. Europäischen Wettbewerb des Auswärtigen Amtes und der Ständigen Konferenz der Kultusminister

Pressestimmen

 

»Susanne Krones würdigt den Dichter einfühlsam und tiefgründig: ›Letztendlich bist du ein Gedicht gewesen. Einsam und unterwegs. Du schockiertest beide Seiten, weil du auch mit erklärten Feinden bereit warst, menschlich zu sprechen. Es gelang dir, was mich fasziniert, auch dem Bösen menschliche Züge abzugewinnen. Wenn etwas dir zuwider war, waren es Intoleranz, Aggressivität und — ›Herrschaftsfreiheit‹, denn ›Zu sagen / ›Hier / herrscht Freiheit‹ / ist immer / ein Irrtum / oder auch / eine Lüge: // Freiheit herrscht nicht.‹ Und am Ende schreibt sie: ›Deswegen geht dieser Preis an einen Toten, der lebendiger und in der Welt spürbarer ist als viele der Menschen, die heute gegenwärtig sind.‹ Als Anerkennung für ihre außergewöhnliche Arbeit ist die junge Autorin zu einer ›Europäischen Begegnung‹ nach Toulouse eingeladen.«